Gestatten, Markus Gimbel

 

Ich bin zur Zauberei gekommen, wie die Jungfrau zum Kinde: Voller Unschuld und Unwissen, nicht ahnend, was für ein Glück ich eigentlich hatte.

 

Als gelernter Koch war ich eine Zeit lang mit dem Cirque du Soleil unterwegs, und diese Welt und der Blick hinter ihre Kulissen hat mich von Anfang an gefesselt und fasziniert: Das Staunen des Publikums, die Illusion und die Perfektion in der Abstimmung der Bühnenshows hat mir den Atem geraubt.

Da traf es sich gut, dass man im Schlepptau des berühmten Artistenzirkus’ sehr gut Kontakte knüpfen kann und unheimlich interessante Menschen kennen lernt. So hab’ ich Renald Laurin getroffen, über den ich zu Philippe Gaullier, dem wohl Größten aller Clowns, nach Paris und London in seine Schauspielschule gekommen bin.

 

Mein Freund und Zauberlehrmeister Tim Saiet hat immer gemeint, man soll sich nie scheuen, große Kollegen um Hilfe zu bitten. Und so hab’ ich das dann auch einfach gemacht: Gazzo, der König der Straßenzauberer in London, und Bob Fitch, der geniale Zauberkünstler, Schauspieler und Bühnenkenner in New York, haben mir beide Fundamentales mit auf den Weg gegeben.

 

Und heute, heute lerne ich jeden Tag Interessantes und Neues: Von meiner Frau, meinen 16 Neffen und Nichten, und natürlich auch vom werten Publikum. Und der Laurin Durnholzer, der ist ein Lehrmeister einer ganz eigenen Güteklasse. So bleib ich frisch und scharf und höre nie auf damit, mich selbst zu hinterfragen. Ich vergleiche mich laufend mit den Größten im Metier, damit ich mich im Kleinen den Großen nähern kann.

 

Und so entsteht sie, die große Kleinkunst, jeden Tag aufs Neue.